EU-Vogelschutzgebiet Mittelelbe:Brutvogelkartierung

Niedersachsen (2004-2011)

Auftraggeber: Staatliche Vogelschutzwarte/NLWKN Hannover

Das EU-Vogelschutzgebiet "Mittelelbe" ist Bestandteil des europaweiten Schutzgebietsnetzes "Natura 2000". In verschiedenen Teilgebieten wurden zwischen 2004 und 2011 Brutvogelkartierungen durchgeführt.

Zu den bearbeiteten Teilgebieten gehören u.a. die ausgedehnten Waldflächen des "Carrenziner Forstes“ im Amt Neuhaus (Landkreis Lüneburg). Auf einer Fläche von 5.000 ha wurden hier im Frühjahr 2008 die Brutbestände wertbestimmender und bestandsgefährdeter Vogelarten erfasst. Eine der Schwerpunktaufgaben des Projektes war die Erfassung der Spechte. Die weitläufigen, teils auf Moorstandorten stockenden Wälder sind für bedeutende Vorkommen des Mittelspechts bekannt, einem Bewohner naturnaher Auwälder mit hohem Totholzanteil. Er benötigt zur Nahrungssuche alte, grobborkige Laubbäume wie die Eiche oder die Schwarzerle. Die oft unzugänglichen, ausgedehnten Laubwälder stellen für die Art einen Verbreitungsschwerpunkt im östlichen Niedersachsen dar.

Die Ergebnisse der Bestandserfassungen sollen auch über den Zustand der gemeldeten EU-Vogelschutzgebiete Aufschluss geben. Darüber hinaus ist es Ziel, mit den Daten einen konkreten Beitrag für den Vogelartenschutz und für die inhaltliche Ausgestaltung des europaweiten Schutzgebietsnetzes Natura 2000 zu leisten. Durch die Überprüfung des Zustandes der Vogelwelt ist es möglich, frühzeitig negative Veränderungen zu erkennen und Gegenmaßnahmen einzuleiten.